Braucht es eine Ortsverbindungsstraße zwischen Schönberg und Lauf?

01. Juni 2021

Wenn sie noch nicht da wäre, wahrscheinlich nicht. Es gibt ja andere Möglichkeiten von da nach dort zu kommen.
Aber die Straße (LAU 7) ist nun mal da und laut Expertenmeinung von Grund auf sanierungs-bedürftig. Jetzt kann man diese Meinung unbeachtet lassen. Die Straße hat über 50 Jahre gehalten, sie wird es wohl noch 20 Jahre tun. Bis dahin kann sich die Mehrheit keinen Individualverkehr im heutigen Ausmaß mehr leisten. Die gefährliche Kuppe wird auf 70 km/h begrenzt. Zusätzlich bete ich jeden Tag, dass trotz meiner angepassten Geschwindigkeit an der unübersichtlichsten Stelle kein Verletzter rumliegt oder kein Reh rumsteht. Damit erübrigt sich der Ausbau. Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Wir leben allerdings im Hier und Jetzt, mit realem Individualverkehr, also neben Fahrrädern auch Autos, Lkws, Mopeds und Motorrädern. Nun kommt Eines zum Anderen. Wenn ich die Straße saniere, muss ich den Gewässerschutz anpassen und auf beiden Seiten eine Entwässerung vorsehen. Zusätzlich wünschen sich die Radfahrer die Asphaltierung des bestehenden Radweges.
Wenn ich dann den Unterbau der Fahrbahn komplett neu aufbauen muss, kann ich die Kuppe gleich mit entschärfen. Die großen Erdbewegungen habe ich ja sowieso. So die grobe Planung.

Die vorhandene Straße hat eine Breite von 5,50 Metern. Daneben der Radweg mit weiteren 2,50 Metern. Dazwischen ist noch ein Grünstreifen mit 5,50 Metern.
Kurz vor der Vorlage des Planungsentwurfs für den Ausbau gibt es aber Widerspruch. Planungs-stopp und Moratorium sollen die Planungen auf Eis legen. Im Ergebnis den Ausbau wohl eher verhindern.
Die Versiegelung des Radweges wird wohlwollend befürwortet, ist ja für Fahrräder und die sind gut für die Umwelt.

Als Begründung gegen den Straßenausbau wird der Eingriff in den Bannwald und das Wasser-schutzgebiet angeführt. Dabei wird verdrängt, dass die Straße jetzt schon in beides eingreift, alleine weil sie da ist und z. B. das Oberflächenwasser ungeklärt im Wasserschutzgebiet versickert.

Sollte jemandem die geplante Straße zu üppig erscheinen, gilt es politisch eine Änderung der Planung zu beantragen und dafür Mehrheiten im Kreistag zu suchen und zu finden.
Wie wäre es mit einer Begrenzung auf eine maximale Fahrbahnbreite von sechs Metern plus weitere 2,50 Meter für den anschließenden Radweg? Zusammen mit Sicherheitszone wären das etwa 11,00 Meter. Im Vergleich zum Iststand von 8,00 oder 13,50 Meter, je nachdem, ob ich den Grünstreifen schon als Bannwald oder eher als Begleitgrün bewerte, vielleicht sogar eine Verbesserung.

Man könnte die Strecke auch komplett für den Kraftfahrzeugverkehr sperren, da sie mitten durch ein Wasserschutzgebiet verläuft und so wie sie jetzt besteht nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Was gewönne man dadurch?
Die ersten 1,5 km Fahrradschnellweg weit und breit, 5,50 Meter breit. Ein Traum, E-Bike-Fahrer und -fahrerinnen aus ganz Deutschland würden die Straße auf und ab fahren. Wir sollten eine Imbiss-Station auf dem Gelände des neuen Bauhofs einplanen.

Moment amol! - wir wollen doch seriös bleiben und nicht ins utopistische abschweifen.
Nötiger Ausbau mit minimalen Eingriffen in die Natur sollte der Planung zu Grunde gelegt werden. Könnten wir uns darauf einigen?

Für die SPD
Joachim Wartha

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