Gartenschau – wenn nicht, was dann?

Das Logo des Laufer SPD Ortsvereins.

01. November 2021

Die Stadt Lauf wird sich, nach dem Willen einer großen Mehrheit im Laufer Stadtrat, nun doch nicht für eine Landesgartenschau bewerben. Eine Entscheidung die von nicht wenigen Kolleginnen und Kollegen wirklich schweren Herzens getroffen wurde. Versprach man sich mit der Durchführung einer Landesgartenschau in unserer Stadt, einen noch größeren Bekanntheitsgrad, vor allem im Tourismusbereich, zu erlangen.

Wie bei jedem großen Projekt zählen allerdings nicht nur die Licht-, sondern auch die einen oder anderen Schattenseiten. Eines der Hauptargumente waren vor allem die nicht unerheblichen Haushaltsmittel, die in den kommenden Jahren dafür einzustellen gewesen wären. Mittel, die man auf Jahre hinaus aufbringen hätte müssen und dabei je nach Haushaltslage diverse Einschnitte bei anderen Vorhaben erzeugen.

So stehen in den kommenden Jahren eine Reihe wichtiger Vorhaben an, deren Umsetzung natürlich von entsprechenden Mitteln abhängig sein werden. Da wäre das Schulweg- und Verkehrskonzept genannt, das im Bereich unserer Schulzentren für mehr Sicherheit, vor allem beim Radverkehr, sorgen wird. Eine zukunftsweisende Sanierung der Altdorfer Straße steht im Focus, auch hier unter starker Berücksichtigung im Hinblick auf Ziele einer sich verändernder Mobilität. Vorhaben, die unseren Bürgerinnen und Bürger im täglichen Leben direkt zugutekommen. Allerdings sind auch hier immer wieder die Einnahmen zu betrachten, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht in dem Maße sprudeln, wie in den Jahren vor Corona. Vor allem dann nicht mehr werden, wenn Firmen gezwungen sind, mangels Möglichkeiten, in andere Gemeinden abzuwandern.

Nicht von der Hand zu weisen auch diverse Einschränkungen im Bereich der Naherholung. Das geplante Gelände in den Pegnitzwiesen ist ein vielgenutztes und sehr beliebtes Areal, nicht nur für unsere Laufer. Es ist vor allem eine überaus beliebte Strecke vieler Radtouristen, die in unsere Stadt zu Besuch kommen. Es wäre also nicht zu vermitteln gewesen, diesen Bereich für einen langen Zeitraum allen Nutzerinnen und Nutzern zu entziehen.

Auch Nachhaltigkeit war ein wichtiger Entscheidungsgrund, denn die Frage zusätzlich benötigter Besucherparkplätze war ebenfalls zu betrachten. Welche Flächen müssen dafür zusätzlich versiegelt werden und nach Ende der Landesgartenschau wieder zurückgebaut werden, ist das in heutiger Zeit noch vermittelbar?

Dennoch war der bis zu diesem Zeitpunkt eingeschlagene Weg nicht umsonst. Das von den Verantwortlichen dafür ausgearbeitete Konzept birgt eine Vielzahl von Projekten, die in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt werden können. Umsetzungen, die im Rahmen der Städtebauförderung mit weitaus höheren Zuschüssen versehen sind, als für Landesgartenschauen zur Verfügung stehen. Dies vor allem mit dem Aspekt, dass eine Umsetzung nicht termingebunden, sondern den aktuellen Zahlen des Haushaltes angepasst werden können.

Ihre SPD-Stadtratsfraktion

Teilen