„In Lauf läuft's“ – der Slogan, mit dem einst in Lauf für den innerstädtischen Handel geworben wurde. Läuft es wirklich noch richtig im Herzen unserer Stadt, vor allem wenn es um das Miteinander im alltäglichen Verkehr auf den Straßen geht? Bei weitem nicht mehr, wenn man sich kritisch und mit offenen Augen vor allem am Marktplatz bewegt.
Verkehrsteilnehmer aller „Fortbewegungsarten“ setzen mehr und mehr die Spielregeln des „guten Miteinanders“ außer Kraft. PKW und Lieferfahrzeuge nutzen zunehmend die „direkte Verbindung“ von der Johannisstraße zum Nürnberger Tor, oder von der Falknerstraße zum Oberen Markt. Gerne parkt man dann auch in zweiter Reihe, im Bereich der Bushaltestelle oder behindert am Nürnberger Tor die ausfahrenden Stadtbusse. Radfahrer queren den Marktplatz ungeachtet aller Regeln und Rücksicht und der Bürgersteig wird immer mehr zum Schnellradweg. Fußgänger beleben dabei den Verkehrsbereich wie in der Fußgängerzone am Oberen Markt.
Dabei wird dieser Bereich, ausgewiesen als Fußgängerzone, immer zunehmender zum Parkplatz für den „schnellen Einkauf“. Das Eis aus der Eisdiele, die Pizza oder der Döner lassen sich natürlich mit einem Parkplatz vor der jeweiligen Tür bequemer besorgen. Das alles ungeachtet aller Fußgänger, vor allem der Kinder, die diesen Freiraum rund um den Brunnen gerne nutzen. Natürlich darf man das nicht verallgemeinern, aber die Zunahme ist merklich. Rechtzeitiges Handeln der Verantwortlichen ist mehr als zwingend notwendig.
Noch war es in den Wintermonaten etwas ruhiger. Das wird sich aber mit Beginn des Frühlings, der damit intensiveren Nutzung der Freiflächen und des intensiver werdenden Radtourismus gehörig ändern.
Es würde sicherlich nicht schaden, sich der Situation am Marktplatz intensiver anzunehmen und gemeinsame Lösungen zu finden. Stadtverwaltung, Anwohner, Einzelhandel und Politik sind dabei im konstruktiven Dialog gefordert. Dabei darf auch wieder laut darüber nachgedacht werden, ob man den gesamten Marktplatzbereich vom Verkehr befreit. Ein Versuch, zumindest in den Abendstunden, wäre es mal wert.
Herzlichst, Ihr
Georg Schweikert
Stadt- und Kreisrat