Städtische Wohnungsbaugesellschaft als Chance für mehr bezahlbaren Wohnraum?

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01. Oktober 2021

Liebe Lauferinnen und Laufer,

sicher geht es einigen von Ihnen genauso wie mir: Regelmäßig werde ich darauf angesprochen, ob ich nicht jemanden kenne, der eine bezahlbare Wohnung zu vermieten hat.

Wir alle leben gerne in unserem tollen Städtchen. Leider wird es aber immer schwieriger, in unserem Lauf bezahlbaren Wohnraum zu finden. Insbesondere Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem bis mittlerem Einkommen fällt es immer schwerer, eine passende Wohnung zu finden. Einige mussten bereits aus diesem Grund unfreiwillig ihre Heimatstadt verlassen.

Es geht hier auch - aber nicht nur – um staatlich geförderten Wohnraum. Da die Sozialbindung immer weiter ausläuft, gibt es kaum noch sogenannte Sozialwohnungen, sodass die Mieten stark steigen. Freiwerdende Grundstücke werden durch die Eigentümer häufig an private Bauträger verkauft, die dann attraktive aber teure Häuser und Wohnungen errichten.

Was in Lauf aber fehlt ist eine gesunde Mischung aus bezahlbarem Wohnraum einerseits und Wohnraum für diejenigen mit höheren Einkommen andererseits. Eine spürbare Entlastung auf dem Wohnungsmarkt ist auch zukünftig durch Bauprojekte kommerzieller Bauträger nicht zu erwarten.

Meiner Meinung nach sollte die Stadt daher prüfen, ob dieser Entwicklung mit der Gründung einer städtischen Wohnbaugesellschaft entgegengewirkt werden kann. Eine solche Gesellschaft könnte sowohl öffentlich geförderten Wohnraum (sogenannte Sozialwohnungen) als auch preisgedämpften Wohnraum für diejenigen schaffen, die keinen Anspruch auf Sozialwohnungen haben, sich mit ihrem Einkommen aber auf dem freien Markt keine bezahlbare Wohnung mieten können. Die Investitionen in eine städtische Wohnungsbaugesellschaft refinanzieren sich im Regelfall dabei durch die zu erzielenden Mieten von selbst, auch wenn zunächst selbstverständlich ein hoher Betrag als Startkapital seitens der Stadt und möglicherweise weiterer Akteure bereitzustellen wäre.

Die Wohnungsbaugesellschaft könnte dann zum einen auf schon in städtischem Eigentum befindlichen Flächen bauen und zum anderen weitere Flächen auf dem Markt zukaufen. Der Vorteil liegt darin, dass die Wohnungsbaugesellschaft nicht in dem Maß auf Gewinne angewiesen ist, wie private Investoren und deshalb für vergleichsweise günstigere Mieten sorgen kann.
Ein weiterer Vorteil läge darin begründet, dass die Stadt über die Wohnungsbaugesellschaft dafür sorgen könnte, dass der Wohnraum zuallererst für Lauferinnen oder Laufer zur Verfügung stehen soll.

Die Schaffung von Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig vom Einkommen, ist eine zentrale Aufgabe der Stadt.

Neben dem Neubau von bezahlbaren Wohnungen sollte die Stadt hierbei auch ihrer Aufgabe gerecht werden, in dem sie beim Verkauf von städtischen Grundstücken an Investoren mit diesen vereinbart, dass ein bestimmter Prozentsatz an günstigen Wohnungen zu errichten ist.

Wie sehen Sie das? Gerne können Sie der SPD-Fraktion per E-Mail Ihre Meinung zu diesem wichtigen Thema mitteilen.

Herzliche Grüße

Ihr
Alexander Horlamus
3. Bürgermeister

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