Was es wirklich braucht

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06. Dezember 2020

Ruhig ist es in Lauf geworden, zumindest wenn es das Mitteilungsbedürfnis Einzelner betrifft. Es wird auch derzeit nicht jeden Tag ein „neues Borstenvieh“ durch die Stadt getrieben oder ständig eine neue politische Baustelle eröffnet. Ja, es ist ruhiger geworden.

Liegt es an der derzeitigen Pandemie, die mit all ihren Einschränkungen auch die Arbeit in den Stadtratsgremien stark zurückfahren lässt. Oder liegt es schlicht und ergreifend an einer gewissen Unaufgeregtheit. Nicht jeder nach Außen getragene Aktionismus bringt die Stadt nach vorne. Vor allem nicht in diesen Zeiten. Vielmehr ist es eine überlegte und fundierte Auseinandersetzung mit Zukunftsthemen für unsere Stadt.

Ob es unbedingt eine Fahrradbrücke von der Urlas über die Bahnlinie zum Bahnhof Lauf/rechts braucht, wie von einer Fraktion jüngst beantragt, sei dahingestellt. Zwingender sind vielmehr Themen, die in den vergangenen Jahren eher stiefmütterlich behandelt werden durften. Schaffung bezahlbaren Wohnraumes beispielsweise ist inzwischen unumgänglich. Was nützt ein seinerzeit vollmundig verkündetes „Laufer Wohnraumprogramm“, wenn es letztendlich nur einigen Zielgruppen zu Gute gekommen ist. Vor allem jenen, die es sich leisten konnten.

Denn innerstädtischer Wohnraum muss auch Menschen mit geringerem Einkommen zu Gute kommen. Dies ist eines unserer Themen in dieser Amtszeit, ein Wichtiges überdies. Eine Stadt lebt vom Miteinander vieler Gesellschaftsschichten und bleibt dadurch vielfältiger, lebendiger und sozialer. Dies vertreten wir mit Nachdruck und sehen aktuell auch berechtigt interessante Ansätze, dies zu erreichen.

Wer von bezahlbarem Wohnraum spricht, muss natürlich alle Generationen im Blick haben. Nicht nur junge Familien, auch unsere Senioren haben Anspruch auf ein Leben mitten in der Stadt. Es fehlt im innerstädtischen Bereich nach wie vor ein Angebot für Senioren zu selbstständigem Leben in den „eigenen vier Wänden“ mit einer punktuelle Betreuung für besondere Situationen. Möglichkeiten dies zu realisieren sehen wir einige im Stadtgebiet und werden diese auch weiterhin verfolgen.

Für alle, die in der Stadt leben, arbeiten und wohnen ist auch Naherholung ein wichtiger Bestandteil. Was liegt näher als der Hausberg der Laufer, auf dem allerdings einiges in die Jahre gekommen ist. Die Gaststätte ist nicht mehr zu erhalten. Allein der Biergarten ist vom späten Frühjahr bis in den Herbst ein beliebter Treff. Doch auch hier ist endlich konkreter Handlungsbedarf angesagt. Ob es wieder eine Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeiten am Berg geben soll kann jeder für sich entscheiden. Wir als SPD-Fraktion sehen dies nicht mehr zeitgemäß. Zumal die dazu notwendige Infrastruktur einen massiven Eingriff in das Gelände von Nöten machen würde. Das Wahrzeichen auf dem Berg, die Kunigundenkapelle soll nicht ein zweites Mal von Bautätigkeiten in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Berg soll wieder zum beliebten innerstädtischen Ausflugsort werden. Eine Bergwirtschaft oder ein Bergcafé als Treff für Laufer*innen und Besucher unserer Stadt sehen wir als zukunftsfähig an. Dies gepaart mit einem attraktiven Biergarten, nicht nur von der Lage unter den Kastanien, sondern auch mit zeitgemäßer Ausstattung und Angeboten.

Zwei Dinge, unter vielen, die es wirklich braucht in unserer Stadt. Kommen wir alle mit viel Zuversicht gut durch diese derzeitig schwierigen Zeiten. Wir wünschen allen Laufer*innen eine schöne Adventszeit und friedvolle Weihnachtstage.

Ihre SPD-Stadtratsfraktion

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