„Der, die, das - Wer, wie, was – Wieso, weshalb, warum?“ - Wer kennt es nicht, das Titellied zur TV-Kinderserie SESAMSTRASSE. Aber was hat es mit der aktuellen Laufer Kommunalpolitik zu tun?
Ziemlich viel, denn DER Unternehmer (ABL) will DIE moderne Produktion für DAS wichtigste Zubehör zum E-Auto herstellen – moderne Ladestationen für die Nutzer. WER sollte da eigentlich etwas dagegen haben, WIE kann das modern umgesetzt werden und WAS ist dabei zu beachten? Es wäre schon einfach, aber WIESO sind gerade jetzt diejenigen laut, die stetig die CO2-freie Mobilität fordern? WESHALB laufen jetzt schon einige Sturm dagegen, ohne genaue Zusammenhänge zu kennen und WARUM betrachten Aktivisten isoliert nur einen Aspekt, nämlich ausschließlich den Bannwald und beleuchten nicht alle Facetten im gesamten Zusammenhang mit allen Auswirkungen?
Hier ist doch gesamtheitliche Betrachtung angebracht. Es geht nicht nur darum schnell diesen neuen Standort zu bebauen, weil es am bequemsten ist. Allein die, von grünen Aktivisten aufgestellte Forderung, „man kann doch auch irgendwo auf anderen Flächen, die nicht in Lauf liegen, eine neue Fabrik bauen“, zeugt von kurzsichtiger Ideologie. St. Floriansprinzip nennt man das auch, gerne überall nur nicht vor meiner eigenen Haustüre.
Was bedeutet es, wenn diese Firma in unserer Stadt keinen Platz zur Weiterentwicklung findet und den Standort verlegen muss? Eine Verlagerung möglicherweise gar in entferntere Regionen, in denen man dann herzlich willkommen ist? Zusammenhängende Gewerbeflächen dieser Größenordnung stehen aktuell im engeren Umkreis nicht zur Verfügung. Parsberg, Uffenheim, Rödental oder Bad Kissingen hat man beim „Googeln“ als potentielle Flächen ausmachen können, also 60 oder mehr Kilometer vom jetzigen Standort entfernt.
Hat man sich ernsthaft Gedanken gemacht, was dies dann für die derzeit rund 400 Beschäftigten der ABL bedeutet? Ein nicht unerheblicher Mitarbeiterstamm lebt aktuell in unmittelbarer Nähe zu ihrem jetzigen Arbeitgeber. Sie haben hier, zusammen mit ihren Familien, ihren Lebensmittelpunkt und ihre gefestigten sozialen Strukturen. Dabei liegt der Vorteil in kurzen, somit auch zeitlich erträglichen Wegen zur täglichen Arbeit die oftmals mit Rad oder ÖPNV problemlos erreichbar ist. Bei einer Verlagerung an einen dieser möglichen Standorte wäre damit Schluss.
Man kann ja täglich pendeln, nur, das wäre mit einem nicht unerheblicher Zeitaufwand, gepaart mit zusätzlichem CO2-Ausstoß verbunden. Denn ÖPNV ist da nicht die erste Alternative. Eine Wochenendbeziehung wäre eine weitere Möglichkeit. Montag bis Freitag in der Ferne und am Wochenende etwas Zeit für Familie, Freunde und Freizeit. Da sind Spannungen vorprogrammiert. Oder die Zelte ganz abbrechen und für seine Familie eine neue Wohnung oder Eigentum vor Ort suchen. Dann darf man ein neues soziales Umfeld aufbauen und die Kinder dieser Familien verlieren erstmals ihre angestammten Bindungen.
Facetten die, losgelöst von Ideologien, zu betrachten sind. Würde ich als Betroffener auch gegen die ortsnahe Umsiedlung stimmen und zum Schutz des örtlichen Waldes freudestrahlend in die Ferne ziehen? Uns ist bewusst, dass die Situation der Beschäftigten auch nur ein Aspekt in der Diskussion ist. Aber, so glauben wir, ein nicht unerheblicher.
Ihre SPD-Stadtratsfraktion
Alexander Horlamus, Anastasios Pasalidis, Georg Schweikert, Joachim Wartha